Planung von Photovoltaik-Anlagen - Grundlagen und Projektierung

Planung von Photovoltaik-Anlagen - Grundlagen und Projektierung

 

 

 

von: Frank Konrad

Vieweg+Teubner (GWV), 2007

ISBN: 9783834891716

Sprache: Deutsch

161 Seiten, Download: 3790 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Typ: A (einfacher Zugriff)

 

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Planung von Photovoltaik-Anlagen - Grundlagen und Projektierung



3.2 Nutzung von Synergien (S. 34-35)

Solare Systeme eignen sich hervorragend zur späteren Nachrüstung bzw. zum Einbau in bestehende Bauteile. So kann z. B. bei einer Dachsanierung ein „Indach-System" verwendet werden. In diesem Fall übernimmt der Generator die Funktion der Dachhaut. Eben eingebaut ergibt sich auch optisch ein reizvolles Bild, da keinerlei Aufbauten auf dem Dach zu erkennen sind. Die Einsparung der Dachdeckung rechtfertigt den in der Regel höheren Montageaufwand. Es ist jedoch darauf zu achten, dass Module, die in eine Dachkonstruktion integriert werden, oftmals einen schlechteren Wirkungsgrad haben. Dieses sollte vorher berechnet werden.

3.3 Betriebskosten

Auch wenn Photovoltaikanlagen in erster Linie Strom erzeugen, der in das öffentliche Netz eingespeist werden kann, verursachen die Anlagen auch Betriebskosten. Zu den Betriebskosten zählt man:

* Versicherungen
Eine Haftpflichtversicherung sollte jeder Anlagenbetreiber abschließen. Zu groß sind die Risiken vor Folgeschäden an Fremdpersonen z. B. wenn sich ein Modul bei Sturm von der Dachkonstruktion löst. Eine Vollkaskoversicherung ist empfehlenswert.
Hierbei sind Diebstahl, Ertragsausfall, Beschädigung und dergleichen mitversichert. Somit ist die Finanzierung bei 100% Fremdkapital gesichert und der Anlagenbetreiber braucht sich darüber keine Gedanken zu machen. Eine Liste in der die führenden Versicherungsgesellschaften für Photovoltaik- Anlagen aufgeführt sind, ist im Anhang zu finden.

* Reinigung Bei einer flachen Modulanordnung von unter 10° entfällt der Selbstreinigungseffekt. Aber auch bei Fassadenintegration oder in Ballungsgebieten mit starker Staubbildung sollten die Reinigungskosten unbedingt in der Wirtschaftlichkeitsberechnung Beachtung finden.

* Reparatur Normalerweise sind Photovoltaik-Anlagen wartungsarm. Lediglich die Wechselrichter beinhalten ein Verschleißteil – die Kondensatoren. Je nach Auslastung und Dimensionierung ist deren Lebenserwartung unterschiedlich. Möglicherweise halten sie 20 Jahre. Man sollte jedoch einen einmaligen Austausch innerhalb dieser Periode als Kalkulationsgrundlage miteinplanen.

Eine Garantieverlängerung auf 20 Jahre ist in der Regel nicht wirtschaftlich, eine Garantieverlängerung auf 10 Jahre ist sinnvoll. Eigenstromverbrauch durch Wechselrichter, Trafostationen o. Ä. Sollten Großanlagen realisiert werden, ist der Eigenstromverbrauch der Trafostation zu berücksichtigen.

Bei 500 kWp Anlagengröße kann bei einem Trafo der permanente

* Eigenstromverbrauch schnell bei 600 – 800 Watt liegen. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr, 20 Jahre lang. Es sollte die Überlegung einer Dämmerungsabschaltung der Trafostation überdacht werden. Bei „Haushaltsüblichen" Wechselrichterkonzepten ist dieses Parameter nicht so ausschlaggebend. Im Allgemeinen sollte man 1 % der Investitionskosten als Betriebskosten kalkulieren. Rücklagenbildung für eventuelle Reparaturen sind dabei inbegriffen.

3.3.1 Wartung

Reinigung
Eine Reinigung der Generatoren ist im Allgemeinen nicht erforderlich. Eine Selbstreinigung tritt mit einer Modulneigung von 10° ein. Sollten die Module in einem flacheren Winkel z. B. als Vordach installiert werden, ist eine Neigung von 3° zu verwenden, um Schwellwasserbildung zu vermeiden. Staub und Pollen werden dann vom Regen abgewaschen (Selbstreinigung). Bei starker Verschmutzung wird eine Rei-nigung mit viel Wasser (Wasserschlauch) ohne Reinigungsmittel und mit einem schonenden Reinigungsgerät (Schwamm) empfohlen. Auf keinen Fall darf der Schmutz trocken abgekratzt oder abgerieben werden, da hierdurch Mikrokratzer entstehen.

Befestigungselemente
Befestigungselemente und Gestelle für Module/Laminate sollten etwa im 2-Jahres- Intervall per Sichtprüfung auf Funktion und Korrosion kontrolliert werden. Kabel Die Kabel sollten im gleichen Rhythmus wie das Gestell auf Beschädigungen und auf ordnungsgemäße Verbindungen geprüft werden. Wechselrichter Es wird empfohlen, Wechselrichter regelmäßig, etwa monatlich, zu kontrollieren. Dazu genügt ein kurzer Blick auf die Kontrolleinheit.

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