Business Know-how Russland

Business Know-how Russland

 

 

 

von: Ines Lasch, Isabella Löw

Redline, 2008

ISBN: 9783868810868

Sprache: Deutsch

225 Seiten, Download: 8258 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop
Typ: B (paralleler Zugriff)

 

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Business Know-how Russland



3. Gesellschaft und Kultur (S. 36-37)

3.1 Bevölkerungsstruktur

Wer in Russland lebt, ist nicht notwendigerweise auch Russe. Unter dem Dach der Russischen Föderation tummeln sich neben der russischen mit einem Anteil von knapp 80 Prozent an der Gesamtbevölkerung noch etliche weitere Nationalitäten, davon knapp 70 mit mindestens 15.000 Volkszugehörigen. Neben dem Russischen sind 24 Amtssprachen in der Russischen Föderation anerkannt, vom Abasinischen (aus Tscherkessien) bis zur Uralsprache des Udmurtischen. Von den rund 143 Millionen Einwohnern der RF leben 75 Prozent im europäischen Teil Russlands. Den höchsten Anteil hat dabei der Zentrale Bezirk, welcher 25 Prozent der Bevölkerung Russlands beheimatet und der einen Anteil von über 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwirtschaftet – und in dessen Herz Moskau liegt. Die größten Städte sind Moskau (10,4 Millionen Einwohner), St. Petersburg (4,6 Millionen Einwohner), Nowosibirsk (1,4 Millionen Einwohner), Nischni Nowgorod (1,35 Millionen Einwohner) und Jekaterinburg (1,26 Millionen Einwohner).

Es folgen die in Russland sogenannten »kleinen Millionenstädte« Samara, Omsk, Kasan, Tscheljabinsk, Ufa, Wolgograd und Perm mit jeweils etwa einer Million Einwohner. Moskau als politisches und wirtschaftliches Zentrum hat ungebrochene Magnetwirkung und verzeichnet seit Mitte der 1990er-Jahre ein Wachstum der Einwohnerzahl von jährlich 10 Prozent. Ähnlich stark wächst auch St. Petersburg. Im Durchschnitt wohnen in der RF auf einem Quadratkilometer 8,4 Menschen, im Zentralen Bezirk mit der dichtesten Besiedelung in der RF schon 58 pro Quadratkilometer (zum Vergleich: in Deutschland im Durchschnitt 231).

In der RF leben Angehörige 160 verschiedener Nationalitäten und Nationen. Knapp 80 Prozent der Einwohner sind russischer Nationalität, es folgen die Tataren (3,8 Prozent), die Ukrainer (1,15 Prozent) und die Baschkiren (1,13 Prozent). Der Anteil der übrigen Nationalitäten beträgt jeweils knapp bzw. weit unter 1 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Die RF verzeichnet jedoch ein negatives Bevölkerungswachstum von – 0,3 Prozent (Stand 2006).

Diese demografische Entwicklung ist insofern bedenklich, als jährlich eine Million Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden – Prognosen zufolge werden im Jahr 2015 neun Millionen Erwerbstätige weniger als heute auf dem Arbeitsmarkt zu finden sein. Der Mangel an Fachkräften ist jetzt schon spürbar und wird dann noch größere Dimensionen annehmen. Zudem wird die Bevölkerung immer älter – und das trotz einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 72,3 Jahren bei den Frauen und 58, 9 Jahren bei den Männern. Die negative Entwicklung wird derzeit auch nicht von der Tatsache aufgewogen, dass Russland das zweitwichtigste Einwandererland der Welt ist, viele Russen aus früheren Sowjetrepubliken ziehen zurück nach Russland und vor allem aus den südlichen der ehemaligen Sowjetrepubliken ist ein Zustrom von Arbeitskräften in die Russische Föderation zu verzeichnen.

3.2 Die Bevölkerung

Russen sind in der Regel stark heimatverbunden und stolz darauf, ihr Land international zu vertreten beziehungsweise auf dem »Siegerpodest« zu stehen. Das trifft – hier durchaus wörtlich – auf den Sport, die Kultur und Kunst, Wissenschaft und Bildung zu. Damit zusammen hängt eine großherzige Gastfreundschaft fremden Besuchern gegenüber. Das Lernen und die musikalische Erziehung und Ausbildung besaßen auch zu Sowjetzeiten immer einen hohen Stellenwert. Wenn immer möglich, lernen Kinder ein Musikinstrument zu spielen oder betätigen sich anderweitig entweder sportlich, technisch oder musisch-künstlerisch. Die Klassiker der russischen Literatur, Musik und Malerei sind wichtige Säulen der Persönlichkeitsentwicklung. Russische Eltern legen sich buchstäblich »krumm«, um ihren Kindern die beste Ausbildung zu ermöglichen.

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