Nur Egoismus kann das Klima retten - Warum ökologisches und ökonomisches Handeln kein Widerspruch sein muss

Nur Egoismus kann das Klima retten - Warum ökologisches und ökonomisches Handeln kein Widerspruch sein muss

 

 

 

von: Andreas Wolfsteiner, Günter Wittmann

Gütersloher Verlagshaus, 2011

ISBN: 9783641066185

Sprache: Deutsch

240 Seiten, Download: 2697 KB

 
Format:  EPUB, auch als Online-Lesen

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Nur Egoismus kann das Klima retten - Warum ökologisches und ökonomisches Handeln kein Widerspruch sein muss



6 Wir haben keine Chance – also nutzen wir sie (S. 116-117)

Fassen wir zusammen:
Es geht um nicht weniger als die Zukunft der Menschheit. Wir stehen vor einem Scheideweg: Schlagen wir einen Entwicklungspfad ein, der mit erfolgreichem Klimaschutz unseren Wohlstand weitgehendst sichert und eine Chance bietet, die Armut in der Welt zu verringern, oder setzen wir am Ende mit erfolglosem Klimaschutz unseren Wohlstand aufs Spiel und verursachen zudem eine dramatische Zunahme weltweiter Verelendung durch einen nicht beherrschbaren Klimawandel.

Die Menschheit steht dabei vor einer Herkulesaufgabe: Wir, die Industrieländer, müssen von einem sehr hohen Niveau des Pro-Kopf-Verbrauchs an Treibhausgasen zu einer praktisch treibhausgasfreien Art zu leben kommen und die Entwicklungs- und Schwellenländer müssen unsere heutige Art und Weise zu leben glatt überspringen. Sie müssen sich damit abfinden, dass sie unseren heutigen »Way of life« nie haben werden. Wir brauchen einen gewaltigen ökologischen Strukturwandel weltweit und dass innerhalb weniger Jahrzehnte. Nun haben wir auch in den letzten Jahrzehnten einen gewaltigen Strukturwandel erlebt. Alte Branchen sind verschwunden.

China hat einen gewaltigen Aufschwung erlebt. Informationstechnologie beherrscht unser Leben und Wirtschaften. Warum soll dies nicht auch bei den Treibhausgasen so sein? Der große Unterschied ist: Der vergangene Strukturwandel war ökonomisch getrieben. Das Neue hat sich einfach betriebswirtschaftlich für die Unternehmen gerechnet oder wurde von den Konsumenten für besser befunden als das Alte. Treibhausgasfreie Alternativen rechnen sich aber nicht automatisch, da die Folgekosten der Emissionen nicht im betriebswirtschaftlichen Kalkül auftauchen.

Auch für Konsumenten bedeuten sie in der Regel einen Verzicht an Komfort oder Entfaltungsmöglichkeiten und sind oft schlicht teurer. Außerdem scheitern umweltbewusste Konsumenten und Unternehmen am Informationsproblem, wie viele Treibhausgase mit einem Produkt verbunden sind und wo Treibhausgase am kostengünstigsten eingespart werden können. Auch der Staat scheitert an diesem Informationsproblem, wenn er mit Detailregelungen (Auflagen und Subventionen) eingreift, wie dies sozialistische Planwirtschaften eindrücklich gezeigt haben. Wir stehen vor einer epochalen Entscheidung zwischen einer weltweiten Ökoplanwirtschaft, die an der Herausforderung scheitern wird, oder einem effizienten und innovativen Klimaschutz mit marktbasierten Instrumenten.

Auch eine Kombination aus umweltbewusstem Handeln von Konsumenten und Unternehmen und gut gemeinten staatlichen Detailregelungen wird nicht ausreichen. Dafür ist die Herausforderung zu gewaltig. Nur mit Marktmechanismen, die CO2 einen Preis geben und damit ein Maximum an Kosteneffizienz und Innovationen bewirken, haben wir eine Chance, die Kurve gerade noch einmal zu kriegen. So einfach ist die Sache und doch so schwierig in der politischen Umsetzung.

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