Die 101 Fragen und Antworten im Vorstellungsgespräch

Die 101 Fragen und Antworten im Vorstellungsgespräch

 

 

 

von: Claus-Peter Müller-Thurau

Haufe Verlag, 2008

ISBN: 9783448092752

Sprache: Deutsch

200 Seiten, Download: 1226 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop
Typ: A (einfacher Zugriff)

 

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Die 101 Fragen und Antworten im Vorstellungsgespräch



"Fragen rund um die Persönlichkeit (S. 65-66)

29. „Was sind Ihre besonderen Stärken?""
Das Frageziel des Interviewers

Der Schriftsteller Wilhelm Raabe hat eine typisch menschliche Schwäche auf den Punkt gebracht: „Unsere tägliche Selbsttäuschung gib uns heute!"" Diese Selbsttäuschung kann sich nach Erkenntnissen der Psychologie auf die Leugnung von Schwächen, zum Schutz des Selbstwertgefühls, und auf die Behauptung von Stärken beziehen. Wer in eigener Sache auf Dauer die Wirklichkeit ignoriert, wird Schiffbruch erleiden. Oder um es auf die hier zu behandelnde Frage zu beziehen: Wer von seinen Talenten keine Ahnung hat, kann sie nicht entwickeln oder richtig einsetzen. Der Interviewpartner achtet genau darauf, ob die benannten Stärken für die Bewältigung der besprochenen Aufgabe wichtig sind.

ANTWORT A
„Ach – wissen Sie – das können andere besser beurteilen. Ich kann mich zu diesem Thema doch nur ganz subjektiv äußern. Und das klingt dann immer so nach Eigenlob und das liegt mir gar nicht.""

Bewertung
Selbstverständlich können einen andere im Zweifelsfall besser beurteilen und natürlich ist jede Beurteilung mehr oder weniger subjektiv – aber wer sich um eine Aufgabe bewirbt, muss sich vorher fragen, ob er dafür geeignet sein könnte. Die Antwort ist inakzeptabel.

ANTWORT B
„Meine Stärken? Teamfähigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Sozialkompetenz! Außerdem finde ich schnell Kontakt zu anderen Menschen. Ja – ich denke, dass ich auch kommunikationsstark bin. Ich kann auch sehr gut zuhören. Aktives Zuhören ist ja eine wichtige Fähigkeit heutzutage.""

Bewertung
Wenn man eine Schraube überdreht, zerspringt sie. Wer bei der Frage nach den Stärken alle möglichen Vorzüge beliebig aufsagt, wirkt unglaubwürdig. Im Übrigen erweckt der Bewerber den Eindruck, dass er mit Begriffen hantiert, von denen er herzlich wenig Ahnung hat. Ist ihm klar, dass Teamfähigkeit und Durchsetzungsfähigkeit einander erheblich widersprechen können? Die Wette gilt, dass er die Schlüsselqualifikation Sozialkompetenz nicht überzeugend definieren kann. Er muss aber damit rechnen, dass nachgefragt wird.

ANTWORT C
„Mit dieser Frage habe ich mich natürlich noch einmal gründlich befasst, als ich Ihr Stellenangebot gelesen habe. Ich glaube, ich erkenne recht schnell, worauf es ankommt, kann mich gut strukturieren – also das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden – und Prioritäten setzen. Ich hatte einen Deutschlehrer, der uns eingebläut hat, bei jedem Thema zunächst die Frage zu stellen: ‚Worauf kommt es eigentlich an?’ Das war ein guter Tipp, der mir immer sehr geholfen hat. Außerdem halte ich mich für sehr belastbar. Ja – mit Stress kann ich gut umgehen.""

Bewertung
Das ist eine gute und sympathische Darstellung der eigenen Stärken – mit Begründung und darüber hinaus mit einem Bezug zum Anforderungsprofil der Position. Es folgen einige Dos und Don’ts, die gelten, wenn es um das Thema besondere Stärken geht."

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