Business-Etikette in Europa - Stilsicher auftreten, Umgangsformen beherrschen

Business-Etikette in Europa - Stilsicher auftreten, Umgangsformen beherrschen

 

 

 

von: Gerhard Uhl, Elke Uhl-Vetter

Gabler Verlag, 2008

ISBN: 9783834993168

Sprache: Deutsch

285 Seiten, Download: 1289 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop
Typ: A (einfacher Zugriff)

 

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Business-Etikette in Europa - Stilsicher auftreten, Umgangsformen beherrschen



Italien – bella figura! (S. 94-95)
Bella figura, was so viel heißt wie „eine gute Figur abgeben" oder „einen guten Eindruck machen". Es signifiziert die italienische Variante des Gesichtwahrens. Bella figura verlangt, dass man sich immer korrekt und formell darstellt. Es wird alltäglich sehr viel Energie darauf verwandt, das eigentliche Leben zu verschönern und so angenehm wie möglich zu gestalten. Ehre und persönlicher Stolz sind wichtig. Bella figura bedeutet außerdem, sich gegenüber der Familie, den Freunden und den engen Nachbarn stets korrekt zu verhalten, um Loyalität zu beweisen. Diese Einstellung wird stärker, je weiter man in den Süden Italiens kommt.

Der entscheidende Faktor für das menschliche Handeln sind die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb und zwischen Familien. Letzten Endes ist die Gruppenorientierung in Sizilien der wichtigste Bestandteil aller zwischenmenschlichen Beziehungen. Wen man kennt, ist wichtig. Wie man angesehen wird, entscheidet darüber, wie man behandelt wird.

„When in Rome, do as the Romans do!" Diese goldene Regel sollte von allen Ausländern beherzigt werden.Wertschätzung gegenüber Italienern wird auch dadurch zum Ausdruck gebracht, dass man sich den italienischen Verhaltensweisen weitestgehend anpasst. Zugegeben, es ist manchmal schwierig, sich den regionalen Gebräuchen der Mailänder, Römer und Sizilianer wegen der enormen kulturellen Vielfalt anzupassen. „Campanilismo", übersetzt Lokalpatriotismus, wird in Italien sehr groß geschrieben. „Rispetto", Rücksichtnahme und „onore", Ehre, sind aber für das italienische Geschäfts- und Privatleben immer äußerst sensible Themen. Rücksichtnahme ist wie in Deutschland wichtiger als Floskeln. Italiener ziehen ein Gespräch einem Schriftwechsel vor und haben einen starken Sinn für zwischenmenschliche Beziehungen.

Sich-selbst-Vorstellen
Wird man nicht vorgestellt, übernimmt man es wie in Deutschland selbst. „Buon giorno. Sono Carlo Bianchi, dell’ Ufficio Relazioni Esterne della ASCO", „Guten Tag, ich bin Carlo Bianchi von der PR-Abteilung der Firma ASCO". Die Reihenfolge Vor- und Nachname muss eingehalten werden. Den Nachnamen allein nennt man in Italien nur in der Schule und in der Kaserne. Der eigene Titel und die Berufsbezeichnung dürfen niemals bei der Selbstvorstellung hinzugefügt werden.

Tabu sind: „Sono il signor, il dottor, l’architetto, l’onorevole Bianchi". „Ich bin Herr oder Dr. oder Architekt oder Minister Bianchi."

Völlig tabu ist es, bei der Selbstvorstellung mit „piacere" „angenehm" zu antworten. Es klingt nach einer Schmeichelei und einer degenerierten Form einer guten Erziehung. Das Vergnügen, eine Person kennen zu lernen, kann in dieser frühen Phase der Beziehung noch gar nicht ernsthaft empfunden werden. Diese Formel beinhaltet ein Maximum an Unaufrichtigkeit!

Also, weder ein „Piacere, dottor Bianchi" noch ein „Onoratissimo, Fortunatissimo, Felicissimo", „ich fühle mich geehrt, ich bin äußerst glücklich", da viel zu enthusiastisch. „Salve", „Grüß dich" oder „Buondì", „Tag", vermeiden, da es zu informell und oberflächlich klingt. Wie stellt man sich am besten vor? „Buon giorno, Marco Rossi!" Mit einem nur angedeuteten Kopfnicken ist diese Vorgehensweise ausreichend und direkt.

Korrektes Verhalten beim Vorgestelltwerden
Wird man von einer dritten Person bekannt gemacht, erhebt man sich, reicht die Hand und begleitet diese Geste mit einem „Buon giorno, come sta?" „Guten Tag, wie geht es Ihnen?"

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