Energieeffiziente Fenster und Verglasungen

Energieeffiziente Fenster und Verglasungen

 

 

 

von: Andreas Wagner

Solarpraxis bei Beuth, 2007

ISBN: 9783934595613

Sprache: Deutsch

145 Seiten, Download: 2015 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Energieeffiziente Fenster und Verglasungen



7 Energie und Ökologie (S. 94-95)

Ein Kriterium von zunehmender Bedeutung bei der Gebäudeplanung bzw. der Auswahl von Baumaterialien und Bauteilen stellt die gesamte durch ein Bauwerk verursachte Umweltbelastung dar, d.h. Verbrauch von Ressourcen, Beeinträchtigung und Inanspruchnahme von Luft, Boden, Wasser und Schäden an Lebewesen. Allerdings ist eine solche gesamtheitliche Betrachtung, in welcher der (prognostizierte) Energiebedarf während der Nutzungsphase nur einen Teilbereich ausmacht, äußerst komplex, da zusätzlich zu den Energieströmen sämtliche stofflichen Ströme und auch Emissionen vollständig und quantitativ über den gesamten Lebenszyklus erfasst oder geschätzt werden müssen. Auf Basis einer solchen Bilanzierung vom Rohstoffabbau über Transportvorgänge, Herstellung und die gesamte Nutzungsphase bis hin zum Re- oder Downcycling bzw. zur Entsorgung können dann Umwelteinwirkungen wie Treibhauseffekt, Bodenversauerung, Humantoxizität u. v. a. bestimmt und die Auswirkungen bewertet werden. Während die rein energetische Bilanzierung mit einer überschaubaren Anzahl festzulegender Randbedingungen weitgehend unproblematisch ist und für die Gebäudeoptimierung auch schon seit längerem herangezogen wird, haben sich Lebenszyklusanalysen und Ökobilanzen wegen ihrer hohen Komplexität noch nicht im Planungsalltag etabliert.

7.1 Das Fenster in der Energiebilanz des Gebäudes

Die in Kap. 2.2 formulierten Anforderungen an Fenster implizieren deren Einfluss auf den Energiebedarf zum Heizen, Lüften, Kühlen und Beleuchten. Wie stark jeder dieser Teilbereiche der Gesamtenergiebilanz eines Gebäudes jeweils berührt wird, hängt vom Außenklima, der Nutzungsart und den damit zusammenhängenden raumklimatischen Anforderungen sowie verschiedenen gebäude- und raumspezifischen Parametern ab. Zu diesen gehören u.a.:

• Lage, Anordnung und Ausrichtung des Gebäudes,
• Geometrie und Struktur des Baukörpers, Grundrisskonzept, Geschosshöhen und Raumtiefe,
• Orientierung, Anordnung und Flächenanteile der Fenster an den einzelnen Fassaden, Verglasungsqualität, Sonnen-/Blendschutz sowie
• Innenraumgestaltung (Oberflächen, aktivierbare Speichermasse), Möglichkeit zur freien Lüftung bzw. Nachtlüftung.

Betrachtet man nur die fensterabhängigen Einflussparameter, so spielen für den Heiz- und Kühlenergiebedarf die durch das bauliche Umfeld verursachten und gebäudeeigene Verschattungen, die Orientierung der Fenster, der Verglasungsanteil an den einzelnen Fassaden, die Verglasungsqualität sowie Sonnenschutzeinrichtungen eine bedeutende Rolle. Für die Tageslichtnutzung kommen noch die Anordnung der Fenster in der Fassade sowie eventuell zusätzliche Blendschutzeinrichtungen dazu. Das Bauen mit Glas wird häufig mit Begriffen wie „Solares Bauen" oder „Solararchitektur" verknüpft, unter denen sich eine ganze Bandbreite von Strategien, Technologien und Philosophien subsumiert. Leitgedanke ist dabei vornehmlich die direkte Nutzung von solarer Strahlungsenergie in Form von Wärme und Licht im Gebäudeinneren.

Heute verfügbare Verglasungen und Rahmen ermöglichen – im Wohnungsbau – tatsächlich substantielle solare Heizwärmegewinne und können sogar zu einer positiven Energiebilanz des Bauteils Fenster über die gesamte Heizperiode beitragen (vgl. Abb. 18). Andererseits zeigen selbst Passivhäuser, dass das winterliche Solarstrahlungsangebot trotz minimaler Wärmeverluste nicht ausreicht, um vollständig auf eine zusätzliche Beheizung zu verzichten.

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