Wirtschaftsinformatik - Eine Einführung

Wirtschaftsinformatik - Eine Einführung

 

 

 

von: Franz Lehner, Stephan Wildner, Michael Scholz

Carl Hanser Fachbuchverlag, 2008

ISBN: 9783446417199

Sprache: Deutsch

429 Seiten, Download: 8513 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Typ: A (einfacher Zugriff)

 

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Wirtschaftsinformatik - Eine Einführung



Kapitel 2 Wirtschaftsinformatik alsWissenschaft (S. 9-10)

Die Wirtschaftsinformatik ist heute als eigenständige Wissenschaftsdisziplin etabliert und anerkannt. Diese Eigenständigkeit dr ückt sich u.a. in der Habilitationsmöglichkeit und in zahlreichen einschlägigen Studiengängen an Universit äten und Fachhochschulen aus [MCE+02]. Am Beginn der Entwicklung zu Anfang der 70er-Jahre standen intensive und kontroverse Diskussionen zwischen den beiden Mutterdisziplinen Informatik und Betriebswirtschaftslehre über die Zuordnung der Wirtschaftsinformatik als Teilfach. Diese " Eigentumsanspr üche" sind weitgehend Vergangenheit, da sich die Wirtschaftsinformatik (im angloamerikanischen Sprachraumals Information Systems bezeichnet) als eigenständige Disziplin durchgesetzt hat und der Loslösungsprozess von den Mutterdisziplinen abgeschlossen ist. DieWirtschaftsinformatik wird dabei nach verbreitetem Verständnis denWirtschaftswissenschaften zugerechnet.

Auch wenn eine abschließende Strukturierung der Fachinhalte noch immer schwierig ist, soll in diesem Kapitel ein Versuch unternommen werden, die Ausdifferenzierung und die inhaltliche Breite der Wirtschaftsinformatik zu dokumentieren. Die primäre Ausrichtung kann zunächst mit der Konzentration auf Informationssysteme in Organisationen beschrieben werden. Diese Position findet sich auch noch in den meisten gängigen Definitionen und Gliederungsvorschl ägen zum Fach Wirtschaftsinformatik. Eine genauere Analyse macht jedoch deutlich, dass in den letzten zehn Jahren eine enorme Weiterentwicklung erfolgt ist. Die Grundlagen des Faches und ein gemeinsames Verständnis der Erkenntnisgegenst ände stellen einen wichtigen Teil des Fachwissens dar, über das trotz der dynamischen Weiterentwicklung Konsens herzustellen ist. Um dieses Anliegen geht es in diesem Kapitel. Es werden der Gegenstandsbereich, die Einordnung in die Wissenschaftslandschaft (Kapitel 2.1) und die Grundorientierungen der Wirtschaftsinformatik dargelegt sowie eine terminologische Basis geschaffen (Kapitel 2.2). Zugleich soll damit auf die Besonderheiten hingewiesen werden, die sich aus demspezifischen Aufgabenfeld derWirtschaftsinformatik ergeben. Abschließend wird auf die Berufsbilder derWirtschaftsinformatik eingegangen (Kapitel 2.3).

2.1 Gegenstandsbereich und Forschungsinhalte
2.1.1 Fachinhalte derWirtschaftsinformatik

Das " Profil der Wirtschaftsinformatik" als Wissenschaft, das bis vor wenigen Jahren prägend war, wurde von der wissenschaftlichen Gemeinschaft, den Mitgliedern der Wissenschaftlichen Kommission Wirtschaftsinformatik im Verband der Hochschullehrer f ür Betriebswirtschaft e.V., folgendermaßen zusammengefasst [LHM95]:

Gegenstand derWirtschaftsinformatik?
Gegenstand der Wirtschaftsinformatik sind Informations- und Kommunikationssysteme (IKS) in Wirtschaft und Verwaltung (kurz: Informationssysteme IS). IKS sind soziotechnische Systeme, die menschliche und maschinelle Komponenten (Teilsysteme) als Aufgabenträger umfassen, die voneinander abhängig sind, ineinandergreifen und/oder zusammenwirken.

Im Mittelpunkt steht die Unterst ützung bei der Erf üllung betrieblicher Aufgaben. Der Begriffsbestandteil Information verdeutlicht, dass es primärer Zweck dieser Systeme ist, betriebliche Prozesse mit Hilfe von Informationen zu lenken und die Informationsnachfrage von Aufgabentr ägern (sei es Mensch oder Maschine) zu befriedigen. Art und Umfang der Informationsnachfrage ergeben sich aus den in Wirtschaft und Verwaltung zu erf üllenden Aufgaben. Der Begriffsbestandteil Kommunikation verdeutlicht, dass eine Koordination zwischen arbeitsteilig wirkenden Aufgabenträgern stattfindet. IKS sind offene Systeme. Ziel ihrer Konstruktion und Anwendung ist die optimale Bereitstellung von Information und Unterst ützung von Kommunikation nach wirtschaftlichen Kriterien.

IKS sind komplex. Die Wirtschaftsinformatik zielt daher darauf ab, bestimmte Arten von IKS oder einzelne ihrer Komponenten zu isolieren, zu untersuchen und zu integrieren. Typische Arten von IKS ergeben sich aus unterschiedlichen Sichten der untersuchten Organisationseinheiten, z.B. IKS einer Organisation, IKS einer Arbeitsgruppe, IKS einer Person, IKS einer Branche, IKS einer betrieblichen Funktion oder IKS eines Geschäftsprozesses. Typische Komponenten von IKS sind z.B. Daten, Funktionen, Objekte und Mensch-Maschine-Schnittstellen.

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